Wednesday, September 12, 2012

The First Haircutting



Jedes Mal, wenn ich in eine neue Stadt komme, gehe ich zum Friseur. Ich bilde mir ein, es bringe Glück. Im Übrigen fühlt man sich mit einer hiesigen Frisur, gleich nicht so fremd.
Ich laufe durch die Straßen, an Einkaufsläden vorbei, Wechselstuben sind proportional oft vorhanden. Aber nirgends ein Friseur. Ich laufe die Knez Mihailova auf und ab, komme am Hotel Moskau vorbei. Ein Tennisspieler, weißes Leibchen, blaue kurze Hose, schlägt seine Bälle davor. Ich betrachte die Haarschnitte der Männer und der Frauen.  In einer Seitenstraße sehe ich ein Friseurschild. Kurz später steh ich davor, der Laden komplett leer, bloß ein alter Stuhl schimmert durchs Fenster. Ich laufe weiter, Casino steht am Hauseingang, höre Geklapper von Flipperautomaten. Schnell drehe ich mich um, nur keine stehlenden Automaten. Hochzeitskleider in einer Auslage nebenan. Ich komme in eine schmale Gasse: hairdresser, lese ich. Ich kann es nicht fassen, öffne die Tür, elegante hölzerne Stühle, Spiegeln wohin ich schau. Aber nirgends ein Friseur/in.
Ich setze mich auf ein Sofa, blättere in einer Zeitung. Ich warte und warte. Vielleicht ein Selbstbedienungsladen, denk ich mir. Irgendwann ziehe ich von dannen. Möglicherweise doch kein guter Tag zum Haareschneiden. Ich steige in einen Bus, reiche dem Fahrer ein paar Dinarscheine, er schaut mich groß an, als wollte ich ihm Falschgeld andrehen, dann gibt er mir mit einer Kopfbewegung zu verstehen, dass ich mich gefälligst setzen und ihn nicht weiter belästigen soll. Auch ohne Fahrkarte sitzt sich`s gut, draußen zieht die Save vorbei. 

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